Ja, man kann sich auch ins Basteln verlieben

Ich habe eine neue Liebe. Nein, natürlich keine menschliche (Mann und Sohn gehört nach wie vor mein Herz), sondern eine Bastelliebe: Momentan könnte ich jeden Tag modellieren. Kaum leg ich die Modelliermasse weg, denk ich drüber nach, was mein nächstes Werkstück werden könnte. Und das kam so…

Vor über einem Jahr habe ich begonnen, die Vasen für die Taufe meines Sohnes zu personalisieren. Dafür habe ich mir Fimo-Modelliermasse in einigen Farben gekauft und einfach Sterne ausgestochen, den Namen hineingestempelt, gebacken und mit einer Schnur an die Vase gehängt. Hat seinen Zweck erfüllt und hübsch ausgesehen, aber nur mäßig Spaß gemacht. 

Jetzt, fast ein Jahr nach der Taufe, ist mir eingefallen, dass ich die übriggebliebene Modelliermasse endlich mal verbrauchen sollte. Nach einigen Pinterest-Suchen habe ich begonnen, Glücksbringer zu modellieren. Und siehe da, das hat nicht nur mega Spaß gemacht, auch die Ergebnisse waren echt zufriedenstellend. Und zack, war meine neue DIY-Liebe entflammt. 

Mittlerweile habe ich Magnete, Schlüsselanhänger, Blumenstecker, kleine Schalen und Krimskrams aller Art modelliert und ich kann einfach nicht aufhören. Abends, wenn mein Sohn im Bett ist und mein Mann Switch spielt, sitze ich und knete vor mich hin. Ich freu mich übers Tun und über das Endprodukt – nie hätte ich gedacht, dass ich dafür ein Händchen hätte. 

 
Und aus dem Plan, meinen Vorrat von der Taufe aufzubrauchen, ist natürlich nichts geworden. Längst habe ich meine Vorräte, Farben und Werkzeug aufgestockt…

Gerne möchte ich als Nächstes mal etwas aus Ton modellieren. Mal sehen, ob das auch so lustig ist – in meiner Vorstellung jedenfalls schon, weil ich dann ja auch alles bemalen kann. Dafür habe ich mir jedenfalls mal ein Einsteigerbuch besorgt. (Ja, mir ist es 100 mal lieber, in Büchern zu blättern, als alles online zu schauen.)

„Töpfern leicht gemacht“ von Sarah Combot verspricht einen Einsteigerkurs mit selbsthärtendem Ton und ohne Scheibe. In der Einleitung wird erklärt, wie toll die Arbeit mit Ton sein kann. Das kann ich – wenn auch mit anderer Modelliermasse – nur bestätigen. Unlängst hatte ich zum Beispiel eine Verabredung mit meiner besten Freundin zum Modellieren. Das hat gleich noch mehr Spaß gemacht und so nebenbei tratscht es sich auch ganz schön 🙂

Außerdem gibt’s vorab natürlich viele Tipps zur Arbeit mit Ton, zum Trocknen, Lagern, Verzieren sowie Werkzeug, Vorbereitungs- und Arbeitsschritte. Die wichtigsten Techniken sind auch mit vielen Detailbildern erklärt, sodass ich mir auch zutraue, schöne Gefäße mit Ton zu formen.

Die einzelnen Projekte sind auch mit vielen Bildern erklärt, auch die Materialliste ist sehr genau (vor allem was die Tonmenge betrifft). Ich finde, bei den Projekten ist für jeden etwas dabei. Unterteilt sind sie in diese Kapitel: Kerzenlicht für Ihr Heim, Für Kinder, Zur Aufbewahrung, Für Pflanzen und Projekte mit Tonresten (das find ich besonders praktisch – so bleibt nicht so viel übrig, wie bei meiner Fimo-Vasenaktion für die Taufe).

Und für den Fall, dass ich wieder mal etwas anderes Kreatives ausprobieren möchte, habe ich mir hier (vorsorglich) Ideen geholt:

„Entfessle deine Kreativität“ von Pam Group verspricht am Cover 52 Projekte für ein kreatives Leben. Nach einer ausführlichen Einführung sind die einzelnen Projekte in 5 Teile unterteilt. Jeder Teil enthält ungefähr 10 Wochen. Die Wochen sind so aufgebaut: Zuerst gibt es ein inspirierendes Zitat, danach einen kurzen Essay oder eine Geschichte aus dem Leben der Autorin, dann kommt das Kreativ-Projekt, dann noch ein paar kleinere Ideen aus der Kategorie „Zumba für die Seele“ und eine kurze Story einer anderen kreativen Persönlichkeit bei „Sie sind in guter Gesellschaft“. Die einzelnen Wochenkapitel lesen sich sehr kurzweilig und die Ideen sind abwechslungsreich.

Ursprünglich habe ich mir ein optisch ganz anderes Buch erwartet – eins mit vielen bunten Abbildungen, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und fancy Design. Kurz war ich sogar enttäuscht, dass es ein romanähnliches Buch ist, das keine einzige Abbildung hat. Aber jetzt kenne ich auch den Inhalt des Buchs und bin extrem froh, dass es so „schmucklos“ gestaltet ist. So ist viel mehr Raum für die eigene Kreativität – das mag ich sehr!

Ich bin jetzt natürlich noch nicht durch mit den 52 Wochen, aber finde die Abwechslung sehr cool. Ich hab ganz oft das Gefühl, etwas Kreatives machen zu wollen, aber mir fehlen einfach oft die Ideen. Und so bekomme ich ganz viel neuen Input mit Ideen, die ich vermutlich sonst nicht gehabt hätte.