Abendroutine

Die Tage mit Kind, Job, Haushalt und Co. können ganz schön stressig sein. Damit Babys und Kinder abends gut in den Schlaf finden, ist das A und O eine ruhige, entspannte Abendroutine. Das habe ich in den letzten Jahren wirklich oft genug gelesen. Und es stimmt mittlerweile. Es hat länger gebraucht, aber jetzt haben wir eine wirklich funktionierende Abendroutine für uns als Familie gefunden. In Wahrheit sind es eh nur Dinge wie, Nachtlichterkette aufdrehen, Zähne putzen, Pyjama anziehen, Geschichte lesen etc. in der Reihenfolge, die für uns eben passt. Aber dadurch hat sich auch endlich eingependelt, dass mein Sohn meistens früher schlafen geht, was wiederum auch meine Zeit für eine eigene Abendroutine ausgeweitet hat.

Diese vier Dinge mache ich abends um selber noch zu entspannen: 

Paar sein

Sobald unser Sohn schläft, essen mein Mann und ich zusammen und tauschen uns über den Tag aus. Außerdem schauen wir kurz gemeinsam Serie oder spielen gemeinsam auf der Konsole – Dinge eben, die wir als Paar so machen und uns entspannen. Wenn wir das Gefühl haben, wir würden uns gern noch mehr verbinden, ziehen wir eine Karte aus den „Paarminuten“ von Paarzeit. Das sind kurze Fragen oder Gesprächsimpulse, die uns zumindest für ein paar Minuten ganz darauf fokussieren, dass wir nicht nur funktionierende Eltern sind, sondern auch ein Paar. Wir haben schon zwei Adventkalender von Paarzeit sehr geschätzt, weshalb wir dann auch die Karten gekauft haben.

Kreative Auszeit

Ich nutze die Abende auch gerne für einen kreativen Ausgleich für mich. Ob ich jetzt modelliere, häkle, backe, sticke, nähe oder sonstige kreative Dinge tu, ist fast egal. Ich liebe es, am Schluss ein fertiges Produkt zu haben und einfach auch das Tun an sich. 

Tagebuch schreiben

Außerdem habe ich vor ein paar Wochen wieder begonnen, Tagebuch zu schreiben. Vor meiner Schwangerschaft habe ich das 6 Minuten-Tagebuch geliebt. In der Früh und am Abend ein paar schöne Dinge zu notieren, war immer ein guter Rahmen für den Tag. Doch dann kam mein Sohn und ich habe diese Gewohnheit total aus den Augen verloren. Jetzt habe ich wieder angefangen, allerdings in einem freieren Format: einfach ein paar Zeilen (maximal 5 oder 6) am Abend über den Tag schreiben. Anfangs habe ich mir ein bisschen schwer getan, wieder in die Routine zu kommen und oft nur sehr kurz umrissen, was an dem Tag passiert ist. Bis mir der Gedanke kam, dass es eigentlich ziemlich egal ist, was ich genau gemacht habe. Es ist nicht so wichtig, was ich gebacken habe oder wann ich draußen war. Das sind vermutlich in ein paar Jahren nicht unbedingt die wertvollsten Erinnerungen. Also habe ich begonnen, mir selbst Fragen zu stellen, bevor ich schreibe. 

Was war heute ein wirklich schöner Moment? 
Was ist Lustiges passiert?
Woran möchte ich mich erinnern?

Meist sind die Antworten sehr stark mit meinem Sohn verbunden. Und wenn ich an einem Tag alle 5 Zeilen gefüllt habe, nur um eine lustige Geschichte von meinem Sohn zu erzählen, dafür aber nichts geschrieben habe von dem, was sonst passiert ist, ist das eine viel wertvollere Erinnerung als „Zu Mittag gabs Nudeln, dann waren wir einkaufen, am Abend haben wir Brot gebacken“. 

Als Tagebuch eignet sich natürlich fast jedes Notizheft. Da ich aber einen kleinen Tick für schöne Blöcke, Notizbücher und Kalender habe, habe ich mir natürlich auch ein besonderes „Tagebuch“ ausgesucht: das Notizbuch „Happy“ von myNotes. Optisch hat es mich sofort angesprochen: der Farbverlauf, der sich nicht nur übers Cover zieht, sondern auch innen den Umschlag ausmacht; das schlichte, aber fröhliche Design; das Lesebändchen und das Gummiband zum Verschließen (sowas mag ich einfach gerne) und die Papiertasche ganz hinten, in der Eintrittskarten und andere Erinnerungen Platz haben sind obendrein wunderbar praktische Eigenschaften von diesem Buch. Die Seiten selbst sind nummeriert – was ich extrem cool finde – und mit Punkten strukturiert. Ich mag glatte Seiten nicht so gerne zum Schreiben, weil ich da leicht die Zeile verliere. Durch die Punkte kann das natürlich auch nicht passieren. 

Tee trinken und lesen

Wenn es kühl ist, trink ich abends gerne Tee, ansonsten darf es auch mal gerne eine Limonade sein. Außerdem habe ich für mich das Tagesziel gefunden, mindestens 30 Seiten zu lesen. Das klingt vielleicht seltsam, hilft mir aber enorm dabei, das Lesen nicht aus den Augen zu verlieren. Ich lese gerne und eigentlich auch relativ viel, aber wenn die Routine einmal eingerissen ist, tu ich mir schwer, wieder in ein Buch zu finden. Täglich zu lesen macht mir Spaß und stellt sicher, dass ich nicht 5 Bücher anfange und nach ein paar Nicht-Lese-Tagen im Regal verschwinden lasse. (Für mich ist Lesen auch etwas, das mich inspiriert und interessiert. In meiner ehrenamtlichen Tätigkeit in der Bibliothek ist es auch eigentlich notwendig. Oft werde ich nach Empfehlungen gefragt und da kann und will ich eigentlich nicht nur 3 gelesene Bücher vorschlagen. Im Jahr komme ich auf ca 30-40 Bücher. Das ist für mein Empfehlungsrepertoire doch auch sehr praktisch.)

Das Wort „Abendroutine“ ist für mich wirklich erst beim Thema Babyschlaf aufgekommen, sei es in den artgerecht-Büchern, in Internetforen, auf Instagram oder bei der Hebammenberatung. Außerdem habe ich ein Buch über Baby-/Familienschlaf gelesen. 

Schlaf schön

Eines der Bücher, das ich dazu gelesen habe, ist „Schlaf schön“ von Eva Squires und Gemma Fryer. Es verspricht am Cover gute Nächte und bessere Tage für Eltern und ihre Kinder von 0-6 Jahren. Das war für mich ausschlaggebend, da ich oft Bücher und Infos zum Babyschlaf gefunden habe, aber nur sehr selten zum Schlaf von schon etwas größeren Kindern.

Leider ist das Buch nicht wirklich gut gegliedert und auch grafisch nicht wirklich aufbereitet. Zu wenige Zwischenüberschriften und seitenweise nur Text machen die Übersicht sehr schwer. Auch kann man so kaum querlesen oder sich Themen raussuchen, die für die eigene Situation relevant sind. 
Für mich hat es ungefähr 100 Seiten gebraucht, damit ich zu den ersten Infos gekommen bin. Davor war nur eine sehr langatmige Einleitung. 

Ein großer Pluspunkt sind aber interessante wissenschaftliche Studien und auch historische Begebenheiten (etwa Kinderheime in Rumänien vor 50 Jahren) rund um das Thema Kinderschlaf. 
Insgesamt ist es sehr bestärkend, auf sich selbst zu schauen und für sich selbst auch guten Schlaf zu ermöglichen; Dinge zu verändern und sich durch Veränderungen durchzubeißen, weil sie schlussendlich die Situation verbessern, auch wenn der Weg dorthin mühsam ist. 

Aber für meinen Geschmack ist das Buch viel zu unkonkret und viel zu schwammig, vor allem weil versprochen wird, dass diverse Tools für die Verbesserung von Schlaf vorgestellt werden. Oft schreiben sie, wie toll Kund:innen ihr Konzept finden, aber bis zum Schluss habe ich eigentlich nicht so richtig verstanden, was ich machen muss, außer dem Kind zu zeigen, dass es sich selbst beruhigen kann um wieder einzuschlafen. Wie das geht, mussten wir selbst herausfinden. 

Ein paar Punkte waren für mich trotzdem hilfreich und unterstützend sowie bestärkend. Aber ein richtiger Gamechanger war es leider nicht, obwohl in den ca. 100 Seiten Vorwort es so „versprochen“ wurde. 

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