Und weiter geht’s mit meiner Sommerlektüre: diese Woche hab ich für euch den Roman „Der Tag, an dem der Sommer begann“ von Julie Cohen gelesen. Hier wohnen drei Generationen unfreiwillig unter einem Dach, und jeder von ihnen trägt ein Geheimnis mit sich. Ein Roman über Familie, Vertrauen, Zusammenhalt, sowie das ganz normale Leben, in dem jeder sein Pinkerl zu tragen hat.
Weder Titel noch Cover haben viel mit der Geschichte, die das Buch erzählt, gemeinsam. Eigentlich weckt der Titel für mich völlig andere Eindrücke oder Erwartungen. Um den Sommer geht es nur peripher, die Hauptfiguren erzählen abwechselnd ihre eigene Geschichte und wie sie mit ihrem Geheimnis umgehen. Im Buch gibt es drei Hauptfiguren: Großmutter Honor, Mutter Jo und Tochter Lydia. Jos Mann, Honors Sohn und Lydias Vater, ist bei einem Unfall gestorben. Seitdem vermissen alle drei Frauen ihn, ohne viel darüber zu sprechen. Das Verhältnis zu Großmutter Honor, die Schwiegermutter von Jo, ist kühl, und Lydia steckt mitten in der Pubertät. Nach einem Sturz muss Honor ihre Unabhängigkeit hergeben und bei Jo einziehen. Anfangs ist die Stimmung im Haus angespannt, jede der drei Frauen ist mit ihrem eigenen Problem zu beschäftigt um sich um die anderen beiden zu kümmern. Doch im Laufe des Buches finden sie langsam zueinander und vertrauen sich gegenseitig.
Das Buch ist aus drei Perspektiven erzählt, die Kapitel sind abwechselnd von Honor, Jo oder Lydia geschrieben. Anfangs war das ziemlich verwirrend, weil auch die Verbindung der drei Frauen noch nicht klar war. Später sorgt genau diese Abwechslung jedoch für Spannung und Unterhaltung.
Insgesamt ist „Der Tag, an dem der Sommer begann“ ein sehr berührendes Buch, mit dem man sowohl lachen als auch weinen kann. Die Charaktere sind alle ganz eigen und doch sehr alltäglich. Während Honor mit ihrem Alter zu kämpfen hat, findet sich Lydia in den Wirrungen der Pubertät wieder und Jo versucht eine ganz normale Mutter zu sein. Jede der Hauptfiguren macht im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durch, sodass die Familie wieder ein bisschen mehr zusammenrücken kann.
Das Buch hat über 400 Seiten und beschreibt in der ersten Hälfte sehr alltäglich und normal das Leben, was jedoch sehr nett und unterhaltsam ist. In der zweiten Hälfte wird es dann spannend, da die Geheimnisse der drei Frauen langsam gelüftet werden. Das Buch mündet schließlich in eine Extremsituation – in der die Familie auf berührende Weise fest zusammenhält.
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