DIY Taufe

Ist es verrückt, die Taufe bereits vor der Geburt geplant zu haben?

Die Antwort ist: nur ein kleines bisschen. Während mein Umfeld sagen würde: ja, definitiv, bin ich immer noch der Meinung, dass ich einfach klug und vorausschauend war. Mit mehreren Jahren Hochzeitsplanungserfahrung (und einer traumhaften Hochzeit in der Erinnerung) ging ich also bereits Wochen, fast Monate, vor der Geburt an die Taufplanung. Schließlich wollte ich meinem Sohn ein schönes Fest bereiten. Es war ja das erste, das nur für ihn veranstaltet wird. Und weil ich schon damit gerechnet habe, dass die erste Zeit mit Baby möglicherweise herausfordernd und stressig werden würde, habe ich also noch schwanger Einladungskarten, Tischdeko und Kirchenheft gebastelt. (Natürlich war mein Anspruch, so viel wie möglich selber zu machen.)

Schlussendlich war ich sehr froh, so viel vorbereitet zu haben, weil so eine Taufe ist doch ganz schön stressig. Da muss nicht nur die Deko perfekt, Essen und Getränke an Ort und Stelle, die Zeremonie akribisch geplant und wir in Schale geworfen sein, sondern auch der Mittelpunkt des Festes (wie schön ist das Wort feestvarken im Niederländischen, das mir auf Deutsch fehlt) gut gelaunt, ausgeschlafen, satt und hübsch (also ohne Milch- oder Spuckflecken) gekleidet sein. Eine ganz schöne Challenge, auch wenn unser Sohn schon ein paar Wochen älter war als ein „normaler“ Täufling. Für Planungsmonks und Bastelqueens, wie ich es meiner Meinung nach bin, kann ich nur empfehlen, schon entspannt als Schwangere vorauszuplanen. Alles in allem hatten wir eine sehr schöne Taufe im Familien- und Freundeskreis, die ich euch hier zeigen möchte. 

Die Taufkerze haben mein Mann und ich gemeinsam mit der Taufpatin unseres Sohnes gemacht und ich muss sagen, auch wenn wir am Anfang ziemlich planlos waren, bin ich ziemlich stolz drauf. Die Vasen haben wir auf unserer Baustelle gefunden (ein ganzer Karton Damenspenden vom Ortsball in den 1970er-Jahren…) und mit Fimo-Sternen aufgehübscht. Die Gastgeschenke waren selbstgebackene Käsekekse – das Rezept folgt bestimmt auch bald hier. In den Kork-Aufstellern waren kleine Fotos von unserem Schatz, die sich unsere Gäste als Andenken mit nach Hause nehmen durften.

Außerdem habe ich noch ein paar lieb gemeinte Tipps: 

× auch wenn die Verwandschaft meint, die Taufe muss so schnell wie möglich sein, weil sonst die Taufpatin arm sei, wenn der Täufling schon so groß und schwer ist, ist es oft gar nicht schlecht, ein bisschen zu warten. Wir haben den Termin gewählt, weil es einerseits der Namenstag ist und andererseits von der Jahreszeit her gepasst hat. Dass Baby J zu dem Zeitpunkt knapp 5 Monate alt war, war ein Segen, weil die fiese 3-Monatskolik (bei uns eher 4 Monate) gerade abgeklungen war. 

× es ist total wichtig, dass man mit dem Pfarrer oder Diakon gut kann. Wir haben uns für einen Freund meines Mannes entschieden. Wir hätten keine bessere Wahl treffen können. Schon beim Planungsgespräch meinte er, dass es das wichtigste ist, dass der Täufling zufrieden sei. Und wenn das bedeutet, dass er mitten in der Kirche, neben dem Altar, vor versammelter Mannschaft gestillt werden muss, dann ist das eben so.
Diese Einstellung hat die gesamte Taufe so entspannt gemacht. (Abgesehen davon, dass sie einfach auch sehr schön gestaltet war!) 
Und natürlich kam es so: gleich nach dem Akt der Taufe war unser junger Herr hungrig, ich packte (Bluse sei Dank) mitten in der Kirche die Milchbar aus und alle waren zufrieden. 

× die Eltern bestimmen die Gästeliste. Auch wenn alle sagen, es sei ein Familienfest, vielleicht sogar im engsten Kreise, bestimmen schlussendlich wir, wer für unser Kind wichtig ist oder werden soll. Deswegen war es uns wichtig, einen bunten Mix aus Familie und Freunden einzuladen. Und genau das war schön. Wir würden es jederzeit wieder so machen, auch wenn es angeblich seltsam ist, mehr Freunde als Familie auf einer Taufe zu haben. 

× es ist egal, was die Mama anhat, solang es praktisch ist und das Baby schnell gestillt werden kann. Lange im Vorhinein habe ich mir Gedanken über das perfekte Outfit gemacht. Ich wollte unbedingt meinen kurzen Brautrock wieder anziehen, den ich sogar weiter machen ließ. Die passende Bluse war gar nicht so einfach zu finden, doch am Ende fühlte ich mich schön und dem Anlass entsprechend gekleidet. Bis ich mich, noch bei den letzten Vorbereitungen, mit meinem weißen Rock in Schokorückstände setzte. Sofort kam meine Nichte zu mir und meinte kichernd „Du hast da einen Schokofleck!“ 
Auch wenn ich mich kurz ärgerte, war es letztlich egal. Ich konnte den Fleck auswaschen, aber alle hatten ohnehin nur Augen für den süßen Täufling. Es war ja auch sein Tag und nicht meiner. 

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