Fernweh: Triest

Es ist kalt, nass und neblig und ich sehne mich nach Sonne und Meer. Zeit also um ein bisschen in Erinnerungen zu versinken. Erinnerungen an einen schönen Urlaub in Triest. Triest ist so eine schöne Stadt. Ich nehm euch jetzt kurz mit in meine italienische Lieblingsstadt.

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Ich schlendere über die Viale XX Settembre, einer Allee in Triest. Die Viale ist sehr belebt. Links und rechts sind viele Geschäfte, Menschen sitzen in den Gastgärten von Cafés. Ich bleibe vor einer kleinen Boutique stehen und schau in die Auslage.

Triest ist eine Großstadt in Italien und liegt im äußersten nordöstlichen Winkel Italiens an der Adriaküste, wenige Kilometer von der slowenischen Grenze entfernt. Triest ist die Hauptstadt der autonomen Region Friaul-Julisch Venetien und der Provinz Triest. Heute leben in dieser Stadt über 200.000 Einwohner. Triest hat einen der höchsten Lebensstandards unter Italiens Städten. Zur K.u.K.-Zeit gehörte Triest zu Österreich, weswegen die Stadt aufgrund ihrer Lage an der Adria eine wichtige Hafenstadt für die Habsburger-Monarchie war. Doch auch heute noch ist der Hafen für Österreich und Süddeutschland von großer Bedeutung. Auch ist Triest einer der wichtigsten Forschungsstandorte Europas und eine internationale Universitätsstadt. Hier studieren ca. 17.000 Menschen.

Ich reiße mich von der Auslage los und gehe weiter Richtung Meer. Vor jeder Straße, die ich überquere, muss ich genau schauen. Der Verkehr in Triest ist sehr chaotisch, so wie er für mich immer in Italien wirkt. Das kommt vor allem dadurch, dass viele Mopeds kreuz und quer fahren. Ich gehe weiter bis zur Piazza dell’Unità d’Italia. Dort setz ich mich in eines der vielen Kaffeehäuser. Triest ist die europäische Hauptstadt des Kaffees und bietet seinen Besuchern viele traditionsreiche und historische Kaffeehäuser. Diese erinnern oft an Wiener Kaffeehäuser, denn die habsburgischen Einflüsse der K.u.K.-Zeit lassen sich heute vor allem in der Inneneinrichtung der Cafés feststellen. In Triest befinden sich auch zahlreiche Kaffeeröstereien, wie unter vielen anderen Illy, Hausbrandt oder Meinl. Über den Hafen Triest verlässt mehr Kaffee das Land, als über irgendeinen anderen im Mittelmeerraum. Die Triestiner sind große Kaffeeliebhaber und kennen unzählige Varianten. In der Regel wird der Kaffee schnell im Stehen getrunken. Meist stehen die Triestiner dazu vor dem Lokal, da hier das Rauchverbot nicht greift.

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Ich setze meine Kaffeetasse ab und lege mein Buch weg. Auf dem belebtesten Platz von Triest ist es viel spannender, zu beobachten, als zu lesen. Über den Platz eilen viele elegant angezogene Menschen. Doch mein Blick schweift ab zum Meer und zum Hafen. Der Hafen von Triest ist einer der größten Italiens und ein bedeutender Seehafen der oberen Adria. Hier wird jedoch nicht nur Kaffee verschifft, sondern auch Rohöl, Kohle, Holz, Mineralstoffe, Getreide und Ölsamen Außerdem werden hier unzählige Touristen verschifft, denn in Triest ist oft Startpunkt für Mittelmeerkreuzfahrten.

Doch ich will nicht auf eine Kreuzfahrt. Ich bleib lieber im schönen Triest. Triest galt um 1900 als eines der literarischen Zentren Mitteleuropas. Aber auch heute beherbergt Triest noch Autoren, die über die italienische Grenze hinaus bekannt sind. Einer von ihnen ist Veit Heinichen, der deutsche Kriminalromane schreibt. Er lebt in Triest und wurde mit seiner Buchreihe über Commissario Laurenti, einem Ermittler der Triester Kriminalpolizei, bekannt. Commissario Proteo Laurenti ermittelt in Mordfällen, die ihn oft in zwielichtiges Milieus oder in den Bereich der organisierten Kriminalität führen. Laurenti neigt zu Depressionen, die sich meist mit dem Triester Wetter paaren.

Mit einem Buch von Veit Heinichen in der Tasche spaziere ich weiter durch die Innenstadt. Ich geh durch die kleinen Gassen, an Geschäften vorbei, die nach Gewürzen, Olivenöl und Kaffee riechen. Ich gehe weiter, bis ich an der Piazza Oberdan angekommen bin. Dort ist die Endstation der Straßenbahn Triest-Opicina. Das ist die steilste Straßenbahn mit der ich je gefahren bin. Mit der fahre ich bis zum Obelisken. Dort steig ich aus und gehe durch den Wald, oberhalb vom Meer entlang bis ich in einem kleinen Dorf namens Prosecco bin. Weiter geht’s runter zum Meer und Schloss Miramare. Entlang des Lungo Mare ist es traumhaft zum Baden. Das Meer ist warm und hat so eine schöne Farbe. Ich springe also ins Meer und genieße den Sommer.

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Tja, das war meine Sommererinnerung. Ich kann es kaum erwarten, wieder nach Triest zu fahren. Habt ihr euren nächsten Urlaub schon geplant?

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