So eine Baustelle ist schon etwas Besonderes. Auch wenn meine Stimmung täglich schwankt zwischen Gelassenheit und Ungeduld, ist es doch faszinierend zu beobachten, wie jeden Tag irgendetwas geschehen ist. Egal ob der Boden rausgerissen oder eine Wand errichtet wurde – ich gehe wirklich gerne auf die Baustelle und mache meinen Kontrollgang.
Mittlerweile ist schon einiges weitergegangen: der Keller wurde abgegraben und trocken gelegt, das ehemalige Badezimmer rausgerissen, im zukünftigen Bad eine Wand errichtet, der Dachbodenausbau vorbereitet und bald beginnen Installateur und Elektriker mit ihren Gewerken.
Auch haben wir unsere Küche fix fertig geplant, genauso wie das Badezimmer. Nach und nach kaufen wir einzelne Einrichtungsgegenstände dazu: letzte Woche Lampen für die Küche, gestern Matratzen. Das Gute ist, dass wir noch immer so viel Zeit haben und uns so nach Aktionen und längeren Lieferzeiten richten können.
Nie hätte ich gedacht, dass mir eine Baustelle mal so Spaß machen kann. Früher habe ich meinen Papa nur ausgelacht, weil er jeden Kasten an der Wand gegen Kippen gesichert hat oder sämtliche Regale angedübelt hat. Heute finde ich es faszinierend und entscheide gerne, wo Steckdosen und Lichtschalter hinkommen oder welche Art Tür ich gerne im Badezimmer hätte. Sogar Pannen und unvorhergesehene Dinge sind (noch) keine Belastung, sondern interessant.
Ursprünglich wollten wir zum Beispiel eine Tür von Veranda ins ehemalige Badezimmer machen. Das ehemalige Bad hätten wir zum Abstellraum umfunktioniert. Doch der Durchbruch hat nicht so funktioniert wie gedacht: schon beim ersten Stemmversuch stellten die Bauarbeiter fest, dass es sich bei der Trennwand zwischen Veranda und Bad um gar keine echte Wand handelt: es war nur ein verputztes Gitter. Dementsprechend musste die ganze Wand umgerissen werden. Vom Plan, dort wieder eine Wand aufzustellen und die angedachte Tür einzubauen, wichen wir rasch ab: die unerwartet vergrößerte Veranda gefiel mir so gut, dass leider der Abstellraum daran glauben musste. Jetzt haben wir zwar in der Veranda eine Stufe drin, aber dafür ist sie um einige Quadratmeter größer und wirkt gleich noch viel freundlicher.
Und auch wenn mich diese Entscheidung zugeben ein bisschen gestresst hat, finde ich unseren Umbau so viel cooler als ich mir einen Neubau vorstelle. So merke ich einfach bei jedem Arbeitsschritt, dass unser Haus eine 100-jährige Geschichte in den Mauern trägt und spüre den Charme meiner Vorfahren. Das klingt vielleicht verrückt und ist natürlich auch nicht ganz immer so – nicht nur einmal habe ich unsere zukünftige Küche für die blöde Aufteilung von Türen und Fenstern verflucht – aber ich freue mich einfach schon so auf das Ergebnis.
Bis es soweit ist, nutze ich die Zeit, um alles zu planen. Ich liebe Checklisten aller Art, deswegen ist das Buch „Mein neues Zuhause“ von Andrea Bruchwitz perfekt für mich. Das „Umzugsjournal mit Checklisten, Ideen und Praxistipps“ bietet viel Platz für Pläne und Erinnerungen, hat aber auch ganz viele tolle Tipps parat. Von der Wohnungssuche über die neue Umgebung, den Umzug und kleine Veränderungen: hier gibt es Zeitleisten, Packlisten und Listen zum Selberausfüllen (etwa für Passwörter und Codes).
Sehr praktisch ist zum Beispiel der Zeitplan für den Umzug. Hier findet man nach Wochen sortiert sämtliche wichtige Arbeitsschritte, damit man auch ja nichts vergisst -was gerade im Umzugschaos ja leicht passieren kann. Auch die Liste zum Aussortieren ist für mich ideal – auch wenn ich eine alte Sammlerin bin, habe ich mir vorgenommen, wirklich unnötiges Zeug vorm Umzug auszusortieren.
Zwischen den Listen gibt es seitenweise Platz für Erinnerungen, etwa an die erste Nacht im neuen Heim oder entdeckte Lokale in der neuen Nachbarschaft. Besonders nett finde ich das Erinnerungsprotokoll für die ersten Dinnerparties: inklusive Essen, Getränke, Gäste und Highlights zum Ausfüllen.
Im Kapitel Inneneinrichtung gibt es Seiten zum Einrichtungsplan zeichnen, zum Möbelinspirationen einkleben und einen Fragebogen über einzelne Räume. Hier kann man spontan festhalten, was den Raum besonders schön machen würde, welche Wandfarbe man sich wünscht und welchen Boden es gibt. So vergisst man vor lauter Ideen und Visionen nicht, was man eigentlich vorhatte.
Es gibt natürlich noch viel mehr Tipps und Tricks, aber die möchte ich euch nicht alle verraten. Das Buch lohnt sich auf jeden Fall und ist wirklich hilfreich. Ich freue mich schon, es auszufüllen und mich später einmal an unsere Umzugszeit zu erinnern. Es fehlt meiner Meinung nach nichts und ist sehr ausführlich. Außerdem ist das Buch grafisch extrem hübsch gestaltet und lieb illustriert.
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