Nicht nur der Advent steht vor der Tür, sondern auch Weihnachten. Ich habe versucht, mir heuer endlich einmal rechtzeitig Gedanken über Geschenke zu machen, weil ich auch einiges selber machen möchte. Außerdem verschenke ich auch gerne Honig von unserer Bienenpatenschaft. Und natürlich, was kein Jahr fehlen darf: Bücher.

In den Urlaub lesen statt in den Urlaub fahren
„Das Leuchten eines Sommers“ von Karen Swan: Kurz vor ihrer Hochzeit muss die Engländerin Charlotte für einen beruflichen Auftrag nach Madrid fliegen. Sie soll einen Erbschaftsstreit schlichten: ein Millionär, kurz vor dem Sterben, möchte sein Vermögen einer fremden jungen Frau vermachen. Das gefällt seiner Familie natürlich gar nicht. Schon bald merkt Charlotte, dass die Angelegenheit viel verzwickter ist, als ursprünglich gedacht. Bei ihrer Recherche deckt sie eine Liebesgeschichte auf, die bis ins vorige Jahrhundert zurückreicht…
Doch, wie es eben so ist, bleibt auch ihr eigenes Leben nicht so, wie es war.

Ich wollte das Buch gerne lesen, weil ich von Karen Swans „Die Sterne über Rom“ sehr begeistert war und ich mir eine gewisse Ähnlichkeit erhoffte. Zwar spielt dieser Roman jetzt in Spanien und nicht in Italien (was ich insgesamt einfach lieber mag), aber sonst sind die beiden Bücher ähnlich aufgebaut: eine junge Frau kommt in eine fremde Stadt und stößt auf ein Geheimnis. Über sie selbst erfährt man erst nach und nach Details. Es werden mehrere Geschichten parallel erzählt, die Kapitel sind abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben.
Insgesamt dauert es ein bisschen, bis das Buch in Fahrt kommt, aber im letzten Drittel wird es dafür richtig spannend – ähnlich wie bei „Sterne über Rom“. Auch bei „Das Leuchten eines Sommers“ finde ich den Titel unpassend, da man einfach ganz andere Erwartungen hat. Denn so leichte Kost, wie man vielleicht glauben mag, ist dieser Roman gar nicht…
Eine Reise in die Vergangenheit
„Blaue Nächte“ von Rebekka Knoll: Lotte und Emil verlieben sich sehr jung ineinander. Als Lottes Familie fortzieht, bricht jedoch der Kontakt zu Emil ab. Einige Jahre später treffen sie sich zufällig in einem Tanzlokal wieder. Sie versprechen sich: was immer auch geschieht, hier werden sie sich wiederfinden. Fünfzig Jahre später arbeitet in genau diesem Tanzlokal, dem Blue Nights, die junge Milena. Eines Abends begehrt ein alter Mann verzweifelt Einlass und behauptet, auf der Tanzfläche würde seine große Liebe auf ihn warten. Milena hält ihn für verrückt und weist ihn ab. Doch seine Geschichte macht sie neugierig. Kurz darauf findet sie ein Buch. Sie beginnt zu recherchieren und entdeckt so nicht nur die Vergangenheit des Blue Nights, sondern auch eine rührende Liebesgeschichte.

Ehrlichgesagt mag ich Geschichten aus der Vergangenheit sonst nicht so gerne. Aber dieser Roman ist so berührend und trotz einiger Klischees und Banalitäten gut erzählt, dass ich meine eigentliche Abneigung sofort vergessen habe. Die Charaktere sind so genau und tiefgründig beschrieben, dass es wirklich Spaß macht, das Buch zu lesen. Auch dieses Buch ist auf zwei zeitlichen Ebenen erzählt, was es sehr abwechslungsreich und spannend macht.
Überraschenderweise mochte ich sogar die Passagen, die in den 60er-Jahren spielten, lieber als die der Gegenwart. Für mich insgesamt ein netter Roman, der mich in eine andere Zeit eintauchen ließ.
Ratgeber für Personal Branding
„Nur wer sichtbar ist, findet auch statt“ von Tijen Onaran ist ein Ratgeber für den erfolgreichen Aufbau der eigenen persönlichen Marke. Tijen Onaran ist Speakerin und Unternehmerin, die sich für die Sichtbarkeit von Frauen in der Wirtschaft einsetzt. Ihr Fachgebiet Personal Branding erklärt sie in ihrem Buch. Sie richtet sich an alle, die herausfinden wollen, wo man selbst steht und ihre eigene persönliche Marke aufbauen möchten.

Das Buch wird als „Must-read für alle, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen wollen“ bezeichnet, was ich ein bisschen schwierig finde. Ich persönlich kann mit diesen Selbstverbesserungsbüchern und Ratgebern nur wenig anfangen. Zugegebenermaßen habe ich aber auch nie eines wirklich gelesen. Also gab ich Tijen Onarans Buch eine Chance, auch wenn mir die Autorin nicht bekannt war.
Das Buch ist kompakt und locker geschrieben, sodass mir der Einstieg nicht schwergefallen ist. Die Kapiteleinteilung ist gut gewählt. „Personal Branding“ wird einfach erklärt, die Tipps und Infos, die man für sich und seine persönliche Entwicklung mitnehmen kann und soll, nach jedem Kapitel zusammengefasst. Auch gibt es bei jedem Kapitel eine Challenge, die das Buch eben nicht nur zum Nachschlagewerk, sondern auch interaktiv macht.
Insgesamt ist „Nur wer sichtbar ist, findet auch statt“ vielleicht nicht der ultimative Lebensveränderer, aber das hätte ich auch gar nicht gebraucht. Einige Tipps sind tatsächlich sehr brauchbar und interessant, vor allem wenn man sich gerade selbstständig gemacht hat oder einfach an seinen eigenen Zielen arbeitet. Für Einsteiger wie mich ist das Buch gut geeignet, auch wenn ich mich noch immer als Person und nicht als Marke sehe…
(Rezensionsexemplare, unbezahlte Werbung)
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