Auch wenn der Juli schon fast wieder vorbei ist, möchte ich euch nicht meine Kulturtipps für diesen Monat vorenthalten. Allen voran ist „Das Land des Lächelns“ in Mörbisch – eine wirklich sehenswerte Produktion!

Wie ihr vielleicht wisst, ist Operette nicht so ganz mein Genre. Aus familiären Gründen (der Trauzeuge meines Mannes und Freund der Familie inszenierte) trieb es uns trotzdem nach Mörbisch zu „Das Land des Lächelns“ und ich war wirklich begeistert! Es ist schon lange her, dass ich das letzte Mal in Mörbisch war, aber die Bühnengröße ist extrem beeindruckend.
Auch das Ensemble, das Orchester und natürlich die Inszenierung haben mir gut gefallen. Was ich auch extrem beeindruckend fand, war das Bühnenbild. Im ersten Akt im Prater, im zweiten Akt in China. Der Prater ist extrem echt dargestellt (ich war kurze Zeit später im Prater und habe einiges aus dem Bühnenbild wiedererkannt) und der chinesische Drache sowieso imposant.

Die Handlung ist schnell erzählt: österreichische Prinzessin verliebt sich in chinesischen Prinzen, geht mit ihm nach China und ist unglücklich. So banal die Geschichte klingt, so schön war die Operette anzusehen. Kostüme, Ballett und die Kulisse vom Neusiedlersee waren stimmig.
Und außerdem: wenn Operette, dann Lehar! Die Lehar-Operetten mag ich musikalisch am liebsten (und auch deshalb, weil sie kein Happy End haben). Besonders hervorzuheben ist hier auch die neue Tonanlage. Es ist ein wahrlicher Klang-Genuss.
Mörbisch ist heuer definitiv einen Ausflug wert – unser Abend war ein ausgesprochen tolles Erlebnis!
„PS: I still love you“ von Jenny Han
Die Fortsetzung des Jugendromans „To all the boys I loved before“ (gibt’s übrigens auch als Netflix-Film) ist leider nicht aufregender als der erste Teil. Ich war dann aber doch zu neugierig, weshalb ich auch den zweiten Teil gelesen habe.
Lara Jean ist seit einiger Zeit mit Peter zusammen. Auf der Ski-Freizeit wurde ein Video gedreht, dass sie beim Knutschen zeigt. Kurze Zeit später landet das Video auf Instagram, was Lara Jean natürlich extrem peinlich ist. Sie vermutet, wer dahintersteckt, doch sie hat keine Beweise. Ihr Freund Peter steht zwar zu ihr, streitet aber ab, dass seine Ex-Freundin für das Video verantwortlich ist. Zusätzlich nehmen die Wirrungen einer Teenagerliebe Fahrt auf – Herzschmerz und Happy End inklusive.
Ganz nettes Jugendbuch, das so dahinplätschert, sich aber flott liest. Auch wenn ich zwischendurch ganz gern Jugendbücher lese, führt mir dieses nur eines vor Augen: wie froh ich sein kann, aus dieser emotional schwierigen Phase raus zu sein.
„Der 50-Jährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half“ von Mikael Bergstrand
Görans Leben ist nicht gerade ereignisreich. Nach einer Auszeit in Indien ist er wieder zurück in Malmö. Sein langweiliger Alltag hat momentan nur einen Lichtblick: die bevorstehende Hochzeit seines besten Freundes in Delhi. Aus seltsamen Umständen wird diese jedoch immer wieder verschoben. Also entscheidet Göran kurzerhand, sich diese „Umstände“ selbst anzusehen und fährt nach Indien.
Das Buch ist die Fortsetzung von „Der Fünfzigjährige, der nach Indien fuhr und über den Sinn des Lebens stolperte“, das ich leider noch nicht gelesen habe. Doch auch ohne den ersten Band gelesen zu haben, kennt man sich aus und bemerkt vor allem eines: den sehr unterhaltsamen Stil der Geschichte. Teilweise fühlte ich mich an einen Slapstick erinnert, was natürlich dazu beigetragen hat, dass sich das Buch sehr flott liest.
Auch wenn Indien jetzt nicht unbedingt ein Land ist, das mich extrem als Urlaubsdestination reizt, finde ich es spannend, was man in diesem Roman alles über das Land lernt.
Prinzipiell kann ich das Buch empfehlen, würde aber dazu raten, den ersten Band zuerst lesen. Eigentlich mag ich das gar nicht, wenn ich Serien durcheinander lese. In diesem Fall bin ich leider nur zu spät draufgekommen…
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