Als ich das Buch gelesen habe, das ich heute vorstelle, habe ich mich gefragt, in welchen Kontext ich das betten könnte. Am 25. April ist Pinguin-Tag, da hätte es vielleicht gepasst. Aber heute bin ich aufgewacht, hab auf mein Handy geschaut und auf Facebook stand dann tatsächlich: Pinguinzähler:innen gesucht. Und tada, schon war der Kontext da.

Dass in der Antarktis tatsächlich Pinguinzähler:innen gesucht werden, so wie sie auch in dem Buch „Miss Veronica und der Ruf der Pinguine“ vorkommen, finde ich faszinierend. Ich wusste nicht, dass es so etwas wirklich gibt. Aber tatsächlich: die britische Organisation UK Antarctic Heritage Trust (UKAHT) sucht fünf Menschen, die in der Antarktis Pinguine zählen. Und das ohne Internet, ohne fließend Wasser, dafür aber mit Eis, Schnee und Pinguinen. Klingt nach einem ziemlichen Abenteuer. In einem anderen Leben hätte ich mich vielleicht beworben, in diesem Leben reicht es mir, ein Buch darüber zu lesen.
Miss Veronica und der Ruf der Pinguine von Hazel Prior
Die alte rüstige Dame Veronica reist gemeinsam mit ihrem Lieblingsdokumentationenmacher und Daisy, einem kleinen Mädchen, das sich gerade von einer Krebserkrankung erholt, auf eine Insel um eine Pinguindokumentation zu drehen. Veronicas Enkel, den sie erst seit Kurzem kennt, befindet sich ebenfalls in Pinguinmission, allerdings auf einer anderen Insel: er zählt gemeinsam mit Terry, seiner Freundin, Pinguine. Bis einige persönliche Angelegenheiten sämtliche Pläne über den Haufen werfen. Wie das Leben so spielt, überlagern private Probleme, Wut, Traurigkeit, aber auch Einsamkeit die eigentliche Idee, Pinguine retten zu wollen. Fast scheitert die Mission, doch Daisy und eine kleine Pinguindame erinnern alle daran, was wirklich zählt.
„Miss Victoria und der Ruf der Pinguine“ ist eine nette Geschichte, die auf ein wichtiges Thema aufmerksam macht: Umweltschutz, unser Klima und vom Aussterben bedrohte Tiere.

Insgesamt habe ich das Buch gerne und zügig gelesen. Die kurzen Kapitel wechselten sich in der Erzählperspektive ab, was dem Buch nochmal mehr Kurzweiligkeit verlieh. Miss Veronica und die anderen Protagonist:innen sind authentische, großteils liebenswürdige Charaktere, aber manchmal war mir Veronica eine Spur zu energisch und sturköpfig.
Teilweise sind die Entwicklungen der einzelnen Charaktere sehr sprunghaft erzählt und meiner Meinung nach nicht ganz ausgereift. Aber auch wenn das Buch nicht unbedingt das allerbeste ist, das ich je gelesen habe, hat es etwas, das Vieles wieder gutmacht: die Pinguine. Sie werden in all ihren Facetten geschildert und sind dabei so liebenswürdig und charmant, dass man gar nicht anders kann, als das Buch zu mögen. Wie war das? Man kann nicht schlecht gelaunt sein, wenn man einen Pinguin sieht? Genau so ist es!
Erst beim Lesen bin ich draufgekommen, dass es sich bei dem Buch um den 2. Band handelt. Kurz habe ich überlegt, ob ich mir den 1. Band besorgen und vorher lesen soll, aber da gerade Wochenende war, habe ich mich dagegen entschieden. Über das ganze Buch hinweg bleibt keine Frage offen, alles wird so gut erklärt, dass mir der 1. Band nicht wirklich vorher abgeht. Immer wieder wird erklärt, was zuvor passiert ist.
Alles in allem finde ich, dass das Buch sehr zu empfehlen ist. Es zeigt, wie wichtig das Engagement jeder einzelnen Person ist, wenn es darum geht, unseren Planeten und das gesamte Ökosystem zu retten. Auch wenn nicht jeder gleich eine Tierdoku drehen kann, sind es doch die kleinen Dinge, die insgesamt das große Ganze ausmachen.
Noch nicht genug über Pinguine gelesen? Vor einigen Jahren hat meine beste Freundin Sabine einen Gastbeitrag auf diesem Blog verfasst, wo es über ihren animatronsichen Pinguin geht, der klatschen kann. Hier geht’s zum Beitrag.
Und noch ein Funfact zum Schluss: ich konnte mir nie merken, ob Pinguine in der Antarktis oder in der Arktis leben. Bis mir mein schlauer, manchmal obergescheiter Mann folgendes beigebracht hat: Arktis kommt aus dem Griechischen und bedeutet Bär. Folglich leben in der Arktis Eisbären. Also bleibt nur noch die Antarktis für die Pinguine übrig.
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