DIY: Sticken

In meiner Kindheit hat mir meine Oma die Grundkenntnisse des Stickens im Kreuzstich beigebracht. Nachmittage lang haben wir gemeinsam – mit großer Freude – gestickt. Später habe ich es eine Zeit lang aus den Augen verloren, aber seit Stickbilder im Holzrahmen wieder modern sind, habe ich das Sticken auch wieder in meine Selbermach-Kenntnisse aufgenommen. Was ich aber schon längst lernen wollte, waren Stiche abseits vom Kreuzstich.

Kurz habe ich überlegt, ob ich im Internet nach Kursen, Anleitungen oder Videos suchen soll, aber in Wahrheit kenne ich mich ja doch schon eine Weile. Am liebsten lerne ich solche Dinge mit einem Buch. Also habe ich das nächstbeste Stickbuch zur Hand genommen und einfach mal gemacht.

Ich kann 500 Dinge sticken von Wendi Gratz
Die Grundstiche, die anfangs erklärt werden, ebenso wie Tipps zu Material und Hilfsmittelchen sind wirklich gold wert. Schon nach einigen Seiten hat man eine Grundidee, wie man die Sache angehen soll und eine Menge Mut zugesprochen bekommen. Die Autorin schreibt, dass man alles, was man auch zeichnen kann, sticken kann. Relativ einfach sogar. Das hat mich motiviert.

Also habe ich mich an ein Motiv für die Kinderschürze für meinen Sohn herangewagt (zugegeben mit Elementen aus dem Internet, selbst zu einem Motiv kombiniert) und einfach gezeichnet und durchgepaust. Die Motive, die als Vorlagen im Buch sind, fand ich großteils nicht berauschend und eher kindlich, aber das ein oder andere werde ich bestimmt mal verwenden. (Insgesamt befinden sich 500 Vorlagen zu unterschiedlichen Themen wie Bauernhof, Küche, Fahrzeuge, Tiere oder Pflanzen im Buch.)

Dafür ist das Einleitungskapitel wirklich hilfreich. Allein der Tipp, dass man ein Vlies, auf das man das Motiv zeichnet, verwenden soll, war extrem gut. Dieses Vlies wird dann mit auf den Stoff gestickt (in meinem Fall auf eine Tasche einer alten Jeans, die ich später auf eine selbstgemachte Schürze für meinen Sohn genäht habe). Ist man fertig mit dem Motiv, kann das Vlies einfach ausgewaschen werden – es verschwindet komplett. Was bleibt, ist ein schönes, selbst gesticktes Motiv auf dem Stoff, den man vorher ausgesucht hat. Das Vlies ist deshalb so praktisch, weil man damit ganz einfach Motive durchpausen kann und sie nicht freihändig auf den Stoff übertragen werden müssen.

Zum Glück gibt es unendlich viele Motive und Anleitungen im Internet (ja, dafür reicht auch für mich das Internet). Aber alle, die besser zeichnen können als sich, können ja auch selbst ihre Kreativität walten lassen. Bei mir besteht die Kreativität dann meistens eher darin, nach Ideen zu suchen und diese für meine Zwecke anzupassen oder zu kombinieren.
Lange Rede, kurzer Sinn: auf die Nadel, fertig, los! Mit den Tipps aus dem Buch, einem einfachen Motiv und ein paar Stunden Zeit (bei mir mehrere Abende) können erstaunlich schöne Arbeiten entstehen, auch beim ersten Versuch!

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