Wie ihr ja vielleicht wisst, habe ich eine Vorliebe für die Niederlande. Deswegen war für uns klar, dass wir unseren Sommer-Roadtrip in einer niederländischen Stadt beginnen müssen. Da wir eigentlich am Weg nach Calais waren, wo uns die Fähre nach England gebracht hat, war Maastricht die perfekte Stadt für einen Zwischenstopp.
Maastricht liegt ganz im Süden der Niederlande und direkt an der belgischen Grenze. Es ist eine wunderschöne Stadt, die sofort – wie alle anderen Städte in den Niederlanden auch – bei mir ein Gefühl von Gemütlichkeit auslöst. Kaum sind wir über die Grenze gefahren, habe ich mich fast wie zuhause gefühlt. Allein die Sprache im Radio zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen.
Wir haben etwas außerhalb gewohnt. Die Ferienwohnung haben wir über Airbnb gebucht, das Parken war zum Glück kein Problem. In der Stadt an sich fährt man am besten mit dem Bus, mit dem Fahrrad oder geht zu Fuß. Wer mit dem Rad unterwegs ist, kann auch gleich einen Ausflug nach Belgien machen. Auf der anderen Seite des Flusses Maas liegt Vlaanderen.
Maastricht ist die Heimatstadt von André Rieu, der zufällig gerade eine Konzertreihe in der Stadt spielte, als wir hier waren. Dadurch war die Stadt natürlich voll mit Touristen, die Hotels waren überteuert und viele Cafés waren mit einer Leinwand ausgestattet, um die Konzerte zu übertragen.
Wer also nicht unbedingt wegen einem André Rieu-Konzert nach Maastricht fährt, sollte vorher schauen, dass nichts dergleichen stattfindet – die Hotels sind zur „normalen“ Zeit bestimmt um die Hälfte billiger.
Insgesamt ist Maastricht eine süße Stadt, die unglaublich stylisch ist. Es gibt sehr viele kleine Läden und Cafés, alles wirkt sehr hipsterig. Generell ist uns Maastricht einen Schritt voraus, aber das war in Holland immer schon so. Auf jeden Fall lohnt es sich, durch die kleinen Läden zu stöbern.
Besonders toll fanden wir den Pindakaaswinkel, weil so etwas kann es nur in den Niederlanden geben. Ein eigenes Geschäft für Erdnussbutter. Hier kann man nicht nur spezielle Sorten kaufen, sondern sich auch durchkosten. Das haben wir natürlich gleich gemacht und unsere Favoriten gekauft: Erdnussbutter mit Zwiebel (was erstaunlich lecker schmeckt! Ich schwöre!), Erdnussbutter mit Stroopwaffelstücken, Erdnussbutter mit Zimt, und Thommys Liebling: Erdnussbutter mit Kaffee.
Wer Küchenutensilien braucht, ist bei Dille & Kamille gut aufgehoben. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt und auch ein kleines Café.
Essen und Trinken in Maastricht
Wir waren an einem Samstag in Maastricht. Am Hauptplatz war ein großer Markt, der nicht nur Ess-Stände, sondern auch Obst, Gemüse und Flohmarktsachen zum Stöbern hatte. Für uns das allerwichtigste an einem Markt in den Niederlanden: Kibbeling. Kibbeling darf bei keinem Holland-Urlaub fehlen und ist eines meiner absoluten Lieblingsessen. Ihr fragt euch was das ist? Eine holländische Spezialität! Mundgerechte Fischstücke werden mit Backteig überzogen, frittiert und mit Fischgewürz und Remoulade serviert. Muss man auf jeden Fall mal probiert haben!
Ebenfalls direkt am Marktplatz gelegen ist Febo. Febo ist auch ein kulinarisches Highlight, das wir in den Niederlanden lieben. Hier gibt es Kroket, Frikandel und Burger entweder zum Bestellen oder aus dem Automaten. Beim Automaten wird ständig frisches Essen von der Rückseite eingefüllt, sodass man jederzeit frische, warme Snacks kaufen kann. Einfach die passenden Münzen einwerfen und schon öffnet sich der Automat wie ein Schließfach. Kroket hat übrigens eine Fülle mit Ragout und Fleisch und ist ganz anders als die in Österreich bekannte Krokette.
Für ein Bier und einen Eistee zwischendurch haben wir im Café Falstaff, Sint Amorsplein 6, Pause gemacht. Der Platz ist sehr gemütlich, unter einem großen Baum sind unzählige Tische verteilt. Das Café ist bekannt für seine große Bierauswahl. Das Lieblingsbier von meinem Freund: Duvel Tripel Hop.
Was gibt es zu sehen?
Abgesehen von den vielen süßen Shops ist der Boekhandel Dominicanen ein absolutes Must-See. Die Buchhandlung befindet sich in einer ehemaligen Kirche und beherbergt eine unsagbare Menge an Büchern. Außerdem ist hinten auch noch ein kleines Café. Der Boekhandel Dominicanen ist definitiv die schönste Buchhandlung, die ich je gesehen habe und auch sehenswert, wenn man keine Bücher kaufen möchte.
In der Nähe ist die Basilica Sint Servaas, in der ich für meinen verstorbenen Opa und Onkel eine Kerze angezündet habe. Davor ist der Vrijthof, der ein großer Kopfsteinpflasterplatz ist. Hier finden regelmäßig die Konzerte von André Rieu statt. (Und nein, das ist nicht der Friedhof, auch wenn der Name daran erinnern könnte.)
Bei unserem Spaziergang durch die Stadt haben wir in einer kleinen süßen Gasse die Bisschopsmolen entdeckt. Dies ist eine alte Wassermühle, die noch immer in Betrieb ist. Sowohl innen als auch außen ist sie zu besichtigen, Brot aus dem gemahlenen Mehl gibt es in der integrierten Bäckerei.
Wir würden Maastricht auf jeden Fall für einen Tagesausflug empfehlen und kommen bestimmt wieder.
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