Turbulenter Start ins Jahr

Eigentlich dachte ich immer, dass unser Leben nach der Hochzeit ruhiger und „normaler“ wird, aber 2020 hat genauso turbulent begonnen, wie 2019 geendet hat. Und auch wenn da mein Blog leider immer ganz hinten anstehen musste, ist dafür auf anderen Linien echt viel weitergegangen: wir stehen kurz vorm Beginn unserer Renovierung, es ist soweit alles geplant und unterschrieben, außerdem habe ich mich neben meiner normalen Arbeit selbstständig gemacht und weiter ein Jugendtheaterprojekt geplant, das im Juli stattfinden wird.

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Vor zwei Wochen haben wir sogar nach langem Hin und Her schon eine Küche ausgesucht. Und auch wenn die Renovierung und unser Projekt Nestbau bestimmt eine spannende Zeit wird, würde ich schon wieder am liebsten den dritten Schritt vor dem ersten machen und nur noch das Haus einrichten müssen. Ich freue mich schon extrem auf unsere Küche, mein Arbeitszimmer und die Veranda, die ich im Scandic Look einrichten darf.

Noch in der ersten Woche war ich extrem stolz auf mich, weil ich bereits ein Buch ausgelesen hatte und mir dachte, das ganze Jahr geht so weiter. Da hab ich leider nicht mit meinem Alltag gerechnet, denn es ist nach wie vor mein einziges Buch, das ich 2020 gelesen habe. Dafür war es gut, meine Empfehlung findet ihr weiter unten.

Immerhin habe ich es heuer schon einige Male ins Theater geschafft. Meine Empfehlungen so far:

Natürlich das Musical „Luna“ in der Theatercouch. So großartig und schön. Noch am 23. und 24. 2. in einer ganz einzigartigen Version in der Theatercouch zu erleben!

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich bis vor kurzem noch nie die „Fledermaus“ gesehen habe, weder live noch als Film. Jedes Jahr zu Silvester denke ich mir „nächstes Jahr werde ich es anschauen!“ und weil ich gleich am ersten Tag des Jahres einen Neujahrsvorsatz umsetzen wollte, habe ich endlich die Operette in der Volksoper gesehen. Und ich muss sagen, ich war überrascht! Operetten sind jetzt nicht immer so ganz meines, aber ich hab mich wirklich köstlich unterhalten! Obwohl das Stück recht lang ist, war es sehr abwechslungsreich und nie langatmig.

Außerdem hat mir in der Volksoper „König Karotte“ sehr gut gefallen. Auch wenn die Geschichte recht abstrus ist, ist die ganze Inszenierung einfach so gut gemacht, dass man sofort in die Welt eintaucht und nach nur wenigen Minuten nicht mehr verwundert ist, warum plötzlich alle die Karotte so lieben, ein Affe auf der Bühne ist oder ein Wollknäuel über die Bühne rollt. Für diese Saison ist „König Karotte“ zwar abgespielt, aber sollte es nächste Saison wieder kommen, lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall!

Wie oben versprochen, hab ich auch noch eine Romanempfehlung für euch: „Verliebt in Bloomsbury“ von Annie Darling.

Auf die Fortsetzung der Bloomsbury-Reihe hab ich schon lang gewartet, da die Charaktere so liebenswürdig sind. Es geht um eine Buchhandlung, die nur Liebesromane mit Happy Ends verkauft. Während der erste Band der Serie die Geschichte der Ladenbesitzerin erzählt, erzählen die Fortsetzungen jeweils die Geschichte einer Mitarbeiterin.

Im dritten Band geht es um Nina, die eine wahre Datingexpertin ist. Beinahe jeden Abend hat sie ein Date, doch leider nie mit großem Erfolg. Bis sie Noah wieder trifft. Der Nerd aus ihrer Schulzeit, der immer gemobbt wurde, taucht plötzlich im Buchladen auf und bringt Ninas Leben ganz schön durcheinander. Blöd nur, dass er sie nicht erkennt und sie sich nicht traut, ihm zu sagen, dass sie sich bereits von früher kennen… Aber der Schauplatz der Romane wäre unpassend, wenn nicht auch hier alles mit einem Happy End aufhören würde.

Von Beginn an wusste ich, wie das Buch endet, aber trotzdem war es sehr angenehm und abwechslungsreich zu lesen.

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Wie ihr vielleicht wisst, mag ich diese Art der Wohlfühlromane sehr gerne. Vor allem, wenn sie so lebensnah geschrieben sind, wie hier: den Buchladen habe ich mir von Beginn an in allen Farben ausgemalt, die Charaktere sind mittlerweile wie alte Bekannte. Obwohl ich die anderen beiden Bücher auch gelesen habe, bin ich sicher, dass man sich auch ohne Vorwissen gut zurecht finden würde: in Nebensätzen werden alle notwendigen Details erklärt, ohne lang auszuschweifen.

Ich bin gespannt, ob auch der letzte Mitarbeiter der Buchhandlung, Tom, ein eigenes Buch bekommt. Bis jetzt ist er der verschlossenste Charakter und ich wäre gespannt, wie es weitergeht.

Passend zu meiner momentanen Lebenssituation möchte ich euch noch ein ganz anderes Buch vorstellen: „Attraktiv wohnen in denkmalgeschützen Häusern“ von Johannes Kottjé, erschienen im DVA Verlag.

Auch wenn der Titel sperrig und nicht ganz so aufregend klingt, ist es doch eine gute Inspirationsquelle für uns. Denn auch wir renovieren ein denkmalgeschützes Haus, was manchmal Fluch und Segen zu gleich ist.

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Der wunderschön gestaltete Bildband zeigt, wie man die perfekte Symbiose zwischen Alt und Neu finden kann. Ich werde zwar in einem alten Haus wohnen und viele Details im Originalzustand lassen müssen, kann aber trotzdem modern leben. Diese Kombination war vor allem für meinen Mann schwierig vorzustellen, ist aber Dank dieser Fotos und Ideen leichter geworden. Und da ich ja schon immer auf alte Dinge und Vintage-Look stehe, fühle ich mich nun noch mehr bestärkt in unserem Plan. Ein altes Haus hat einfach so viel Geschichte und Charakter (in unserem Haus lebt seit 116 Jahren meine Familie), dass es schade wäre, es gegen ein neues Haus einzutauschen. Klar wäre ein neues Haus energieeffizienter, möglicherweise auch praktischer, aber einfach nicht so eigen. Ich freue mich schon sehr, auch unser Stück Familiengeschichte in dem Haus zu schreiben, sodass die Gemäuer eines Tages noch meinen Urenkeln davon erzählen können.

In dem Buch werden viele denkmalgeschützte Häuser vor und nach der Renovierung  gezeigt. Teilweise ist es unvorstellbar, dass aus so einer alten „Bruchbude“ ein so gemütliches Zuhause wurde. Ich schätze das Buch vor allem, weil es die eigene Fantasie so anregt. Man muss nicht alle Ideen 1:1 umsetzen, manchmal reicht nur ein Foto für eine eigene Idee, auf die man sonst nie gekommen wäre. Nichtsdestotrotz birgt so ein Haus auch einige Probleme (die wir hoffentlich nie erleben werden!). Einiges wusste ich schon von unserem Baumeister, doch auch in dem Buch wird sachlich erklärt, womit man lieber rechnen sollte.

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In einem Praxisteil wird beschrieben, wie man am besten mit dem Denkmalschutzamt und der Baubehörde umgeht. Leider ist dies für Deutschland ausgerichtet – was in unserem Fall zwar egal ist (mein Papa kennt sich Dank seines Jobs sehr gut damit aus), aber bestimmt für viele auch aus österreichischer Sicht interessant wäre. Trotzdem liefert das Buch großartige Ideen für alle, die renovieren (lassen).

Bei uns war es bis jetzt so: gemeinsam mit der lokalen Baubehörde, unserem Baumeister und dem Denkmalschutzbeamten haben wir das Haus von außen angeschaut, erläutert, was wir gerne hätten und zumindest einmal mündlich erfahren, was geht und was nicht. Jetzt zeichnet unser Baumeister einen Plan, der dann bei allen Ämtern eingereicht wird und sobald er bewilligt ist, können wir beginnen. Wenn wir Glück haben, kriegen wir sogar eine Förderung vom Denkmalschutz.

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