Festmahl für Vögel

Letztens habe ich ein Buch über einen Vogel gelesen, der nicht in den Süden fliegen wollte und deswegen einen ziemlich harten Winter im Schnee verbracht hat. Ziemlich gleichzeitig habe ich ein Rezept für selbstgemachtes Vogelfutter gefunden – mit dem kleinen Vogel aus dem Buch im Hinterkopf habe ich das natürlich gleich ausprobiert.

Selbstgemachtes Vogelfutter
Man braucht:
500 g Kokosfett
700 g Vogelfutter
robuste Schnur zum Aufhängen
Silikonförmchen (am besten eignen sich Mini-Gugelhupfe, weil die schon ein Loch haben)

Man kann entweder 700 g fertiges Vogelfutter kaufen (am besten eine Mischung), oder aus Resten von Backzutaten selbst eine Mischung machen. Ich habe Leinsamen, Nüsse, Haferflocken, Sonnenblumenkerne und Maiskörner vermischt – alles Reste aus meiner Backlade. Wer kennt das nicht? Für ein Rezept braucht man 150 g von etwas, das nur in 200 g Päckchen verkauft wird. Also fristen 50 g Rest ihr Dasein in der Backlade, ohne genauen Plan, was damit geschieht. Ich habe das selbstgemachte Vogelfutter gleich zum Anlass genommen, meine Backlade zu sortieren und Reste eben aufzubrauchen.

Kokosfett in einem Topf schmelzen und mit den Körnern mischen. Das warme Vogelfutter in Silikonformen füllen und über Nacht hart werden lassen. Am nächsten Tag aus den Formen lösen und mit einer Schnur versehen.

Wir haben das fertige Vogelfutter dann Guerillamäßig in unserem Ort aufgehängt. Das hat auch meinem Sohn großen Spaß gemacht 🙂

Und für alle, die sich fragen, welches Buch ich da gelesen habe, hier noch ein Buchtipp: Hundert Himmel von Astrid Ruppert. Laut Untertitel ist es „Eine Erzählung über den Mut, anders zu sein“ und handelt von dem kleinen Zilpzalp Zio, der viel lieber singt, als dass er beim Flugtraining mitmacht. Und dass, obwohl Zilpzalpe doch nicht singen. Sie müssen trainieren, um im Winter in den Süden fliegen zu können. Vögel, die nicht genug trainiert haben, werden die Strecke nicht überleben. Doch das ist Zio egal. Er spürt so viele Melodien in sich, die müssen einfach raus.

Als es dann langsam kälter wird, beschließt Zio, im Wald zu überwintern.

Das Buch bringt trotz seiner Kürze (144 Seiten) die Botschaft gut auf den Punkt: seinen eigenen Weg zu gehen und anders zu sein, erfordert Stärke. Zios Geschichte macht Mut und ist einfach zauberhaft. Ein Vogel, der mit jahrhundertelanger Tradition bricht kann ganz schön inspirierend sein.

Die Geschichte wird wie eine Fabel erzählt – die Vögel sprechen miteinander und denken ausführlich über ihre Entscheidungen nach. Auch haben sie ganz unterschiedliche Charaktere. Die Sprache ist poetisch und einfach zu lesen. Zwischendurch gibt es immer wieder Illustrationen und am Ende auch Zios Lieder. Das Buch eignet sich auch als schönes Geschenk.

Hinterlasse einen Kommentar

Bloggen auf WordPress.com.

Nach oben ↑