Letztes Wochenende war ich bei dem Disney-Film „Die Eiskönigin“ live in der Wiener Stadthalle. Ich war schon sehr gespannt, weil ich noch nie bei einem Film live mit Orchester und Sängern war. Ich wusste gar nicht, was mich erwartet. Außer einer großen Halle, voll mit Frozen-Fans.
Ich war in der Nachmittagsvorstellung. Das war natürlich die Kindervorstellung. Trotzdem hab ich aber nicht erwartet, dass in der ganzen Stadthalle unendlich viele kleine Elsas herumlaufen. Also eigentlich waren das kleine Mädels und auch Jungs, die mehr oder weniger gut als Elsa verkleidet waren. Viel mehr erwartete ich mir Mädels in meinem Alter. Meine beste Freundin und ich sind fast aufgefallen, so als erwachsene, normal bekleidete Mädels ohne Kinder. Hinter uns saß ein kleines Mädchen mit ihrem Papa und fragte ihn „Papa, kommen da auch Erwachsene ohne Kinder her?“.
Aber jetzt zur Vorstellung: Auf der Bühne saß ein riesiges Orchester, nämlich das Max Steiner Orchestra unter der Leitung von Gottfried Rabl. Dahinter war eine sehr große Leinwand, wo der Film gezeigt wurde. Gesungen haben Marjan Shaki, Lukas Perman, Nazide Aylin, Jakob Semotan und Manuel Stoff, sowie der Chor Neue Wiener Stimmen. Auch zwei Kinder waren als kleine Anna zu sehen: Angelina Harranth und Livia Ernst.
Dadurch, dass die Halle sehr groß ist, war die Bühne sehr weit weg. Deswegen wurden die Sänger auf Leinwänden links und rechts von der Bühne gezeigt, sodass auch ihr Schauspiel zu sehen war. Gesanglich haben mir die Sänger gut gefallen, aber das war auch zu erwarten. Leider war der Sound relativ schlecht abgemischt, sodass das Orchester oft die Sänger „erschlagen“ hat. Zum Teil waren die Stimmen auch übersteuert.
Es war ein schönes Live-Erlebnis, wobei mein Blick ständig hin und her gerissen war zwischen Leinwand und Bühne. Was ich schade fand, war, dass im zweiten Teil kein Solist mehr zu hören war, weil im Film eben kein Lied mehr vorkam. Dafür kann die Produktion an sich nichts, jedoch hätte man die Pause irgendwie ein bisschen anders legen können. Auch die „Abspannmusik“ die live gesungen wurde, hätte man meiner Meinung nach anders machen können. Das Lied wurde im englischen Original gespielt. Aber nachdem es eine Kindervorstellung war, und die Kinder zum Mitsingen animiert wurden, wäre es schöner gewesen, wenn es auf Deutsch gewesen wäre.
Mein Fazit also: ich fand es durchaus ein tolles Erlebnis, weil ich den Film sehr gerne mag und es auch wirklich eindrucksvoll gemacht war. Durch die mangelhafte Soundtechnik, wäre ich jedoch nicht bereit gewesen, den Vollpreis für die teuersten Karten (weit über 100 Euro!) zu bezahlen. Ich hätte es besser gefunden, wenn es in einem echten Theater gewesen wäre, weil dann vermutlich auch die Sänger besser zu verstehen gewesen wären.