Der Herbst ist für mich die klassische Bastel-Zeit. Ich liebe es, an langen Abenden kreativ zu werden. Dabei habe ich die unterschiedlichsten Projekte vor, etwa unsere Sessel aufmöbeln oder etwas Hübsches nähen. Dafür habe ich mir zwei Bücher zugelegt, die ich euch heute vorstelle.
Handbuch Polstern
Das Handbuch Polstern von Alex Law ist kein DIY-Buch im klassischen Sinn. Es ist nicht unbedingt an Hobby-Bastler gerichtet, sondern an Leute, die gerne anfangen wollen, professionell zu polstern, oder es zumindest gut machen und verstehen möchten. Jemand, der das Handwerk gelernt hat, braucht das Buch natürlich nicht mehr. Ich muss sagen, mir war es eine Nummer zu hoch, da ich eigentlich nur unsere Sessel neu beziehen wollte. Ich habe mir erhofft, in dem Buch Tipps und Tricks zu finden, wie man zum Beispiel die Ecken am besten umschlagen soll oder welcher Stoff sich gut eignet.
Zwar ist alles gut und detailliert erklärt, aber eben mehr als ich tatsächlich für dieses Projekt brauche. Im Buch werden Material und Werkzeug ausführlich erklärt, wie auch einzelne Arbeitsschritte. Der Aufbau ist übersichtlich gestaltet und die einzelnen Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind verständlich. Schade nur, dass die Anleitungen auf bestimmte Projekte zugeschnitten sind und nicht etwas allgemeiner gehalten sind. So muss ich trotz sehr ausführlichem Buch Schritte für mein eigenes Projekt abstrahieren.
Aber in dem Buch sind sowieso keine ganz simplen Dinge drin, was etwas enttäuschend war. Auch gibt es zum Beispiel verschiedene Sticharten im Überblick, damit man das Gepolsterte gut festnähen kann, was eigentlich auch zu hoch für den „normalen Hausgebrauch“ ist.
Wir haben also unsere Sessel auch ganz ohne Buch neu bezogen. Das Buch ist dann doch eher was für Selbermacher, die mehr ins Handwerk gehen, als ich es tue. Nichtsdestotrotz ist das Buch schön gemacht, enthält viele Bilder und ist einfach sehr gut erklärt.
Ich würde es für Leute empfehlen, die alten Dingen und Möbelstücken neuen Glanz verleihen möchten.
Nähschule
Für alle, die sich lieber der Nähmaschine widmen würden statt dem Drucklufttacker, habe ich heute noch das Buch „Nähschule: Grundlagen und Techniken“ von Silvia von Rudzinski. Es ist für all jene geeignet, die gerne mit dem Nähen beginnen oder vielleicht auch wieder einsteigen möchten.
Das Buch ist nicht ganz so übersichtlich gemacht wie das Handbuch Polstern. Layout und Bilder sind teilweise ein bisschen chaotisch, da nicht bei jedem Arbeitsschritt auf den ersten Blick klar ist, welches Bild man hier zuordnen soll. Dafür sind die Bilder aber nummeriert, was das Ganze wieder ausgleicht.
In diesem Buch findet man alles, was man zu Beginn eines Nähprojektes braucht. Zuerst gibt es Erklärungen zu Nähutensilien, Maßnehmen und Schnitt, wo man auch darauf hingewiesen wird, wieviel Nahtzugabe man braucht. Der Inhalt ist gut aufgeteilt, das Buch ist insgesamt hübsch aufgemacht. Besonders hervorheben möchte ich da die Illustrationen, die das Buch sehr bunt machen.
Die Nähschule ist nach Projekten aufgeteilt, sodass man Schritt für Schritt zum perfekt genähten Hosenbund, zur Falte im Rock oder zum Gürtel kommt. Einige Fachbegriffe werden leider nicht erklärt, insgesamt ist aber alles so beschrieben, dass man auch wirklich mitkommt.
Besonders praktisch finde ich, dass die Pflegesymbole für Textilien erläutert werden. Vielleicht bin ich damit auch alleine und jeder andere Mensch kennt die Symbole bereits, aber für mich sorgte diese Übersicht für viele Aha-Momente.
Ich würde das Buch für Einsteiger mit einigen wenigen Vorkenntnissen empfehlen.
(Rezensionsexemplare)
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